Gesundheit Von Andreas Eisenkrein / vor 8 Jahren Share 11 Tweet Fisch ja oder nein, das ist eine heiß diskutierte Frage. Es gibt viele Pro- und Contra-Argumente, aber was ist nun richtig? Sollte man Fisch essen oder lieber nicht? NährstoffeDie Hauptargumente für Fisch sind die gut verwertbaren Proteine und der hohe Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Jod, Selen und Vitamin D. Allerdings enthalten einige Fischarten erhebliche Kalorienmengen, weshalb das Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (MRI) empfiehlt, tendenziell eher zu magerem Fisch wie Seelachs, Scholle, Hecht oder Kabeljau zu greifen. Fetter Fisch wie Atlantiklachs, Makrele oder Hering besitzen aber auch Vorteile, denn diese enthalten besonders viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren wie EPA und DHA. Diese sind für den menschlichen Stoffwechsel essentiell und gelten als gesund für Herz und Kreislauf."Wer aber kein Fisch isst, braucht nicht auf die wertvollen Omega-3-Fettsäuren verzichten, denn diese findet man reichlich in Leinsamen, Wallnüssen oder Chiasamen."ÜberfischungEiner der wichtigsten Kritikpunkte an Fischkonsum ist die eklatante Überfischung der Meere. Erhebliche Teile der Weltmeere sind stark überfischt und daher als ganzes Ökosystem gefährdet... ...Nach wie vor hinken alle Bemühungen den tatsächlich notwendigen Maßnahmen hinterher, so dass die Fischerei überwiegend nicht nachhaltig betrieben wird. Abgesehen von den Meeren als Lebensraum an sich sind vor allem bestimmte Arten gefährdet, bei anderen sieht die Situation weniger problematisch aus. Besonders bedroht sind beispielsweise die meisten Thunfisch-Arten. Schadstoffe Vorsicht Giftig!Ein weiteres großes Thema ist der Schadstoffgehalt in Fischen. Hier gibt es eine Reihe von Substanzen, die in unterschiedlicher Menge in verschiedenen Fischarten gefunden wurden und teilweise gesundheitsgefährdende Auswirkungen haben können. Quecksilber: Quecksilber wird besonders im Fettgewebe von Raubfischen mit langer Lebensdauer wie Hecht oder Thunfisch angelagert. Daher sollten diese Arten möglichst selten auf den Tisch kommen, Schwangere und stillende Frauen sollten idealerweise ganz darauf verzichten, da Föten und Säuglinge besonders empfindlich gegenüber der Exposition sind. In einem Fall führte quecksilberbelasteter Fisch in Japan zu einer Vergiftung mehrerer tausend Menschen. Die Symptome sind Schäden des Nervensystems, der Leber, Nieren und der Herzmuskulatur. Allerdings ist die Quecksilbermenge in Meeresfisch deutlich geringer als in diesem Fall. Tributylzinnverbindung (TBT): TBT fanden früher als Holzschutzmittel Verwendung und sind heutzutage noch in synthetischer Kleidung sowie den Schutzlackierungen großer Schiffe enthalten. Diese Verbindungen sind hochgiftig und werden leicht im Seewasser gelöst, weshalb sie auch in verschiedenen Organismen vorgefunden werden können. Ob die gemessenen Mengen für Menschen problematisch werden können, ist noch unklar, allerdings steht auch bereits eine relativ geringe Konzentration im Verdacht hormonelle Probleme hervorzurufen. In die Kritik geraten sind vor allem Miesmuscheln und Flundern aus der Nordsee. Dioxin: Vor allem in Flussfisch wurden in der Vergangenheit häufig Dioxinkonzentrationen oberhalb des empfohlenen Grenzwertes gefunden. Jüngere Untersuchungen zeigen, dass zumindest Fische aus deutschen Fanggebieten mittlerweile erheblich weniger belastet sind. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, das gilt insbesondere für Aal und alle Sorten Fischleberöl – diese sollten daher gar nicht oder nur noch sehr eingeschränkt verzehrt werde. Bisphenol-A-diglycidylether (BADGE): Dieser Stoff wird häufig in Lebensmittelverpackungen, insbesondere Dosen, verwendet und steht seit längerer Zeit im Verdacht krebserregend zu sein. Da sich die Verbindung auf den Innenseiten vieler Dosen befindet und von dort in Nahrungsmittel gelangen kann, ist Vorsicht geboten. Auf dem FischmarktWildfang oder Aquakultur?Zunächst klingt die Idee gut – Nachzuchten sind günstig und schonen die ohnehin bereits überfischten und belasteten Meere. Das Problem besteht jedoch häufig in den sehr prekären Haltungsbedingungen. In vielen Zuchten wird die Besatzdichte (Fischzahl/Kubikmeter) viel zu eng gewählt, so dass die Tiere unter starkem Stress stehen. Das und die auf diese Art deutlich erhöhte Erkrankungsgefahr machen den Einsatz einer ganzen Reihe von Medikamenten notwendig, zu denen auch einige Antibiotika zählen. Da sich Medikamente im Gewebe der Fische akkumulieren können, werden diese unter Umständen auch beim Verzehr vom Menschen aufgenommen und erhöhen beispielsweise das Risiko für Resistenzbildungen. Falls hier also welche dabei sind die Fisch essen, sollte bei Fisch aus Aquakulturen ausschließlich auf Bioprodukte zurückgegriffen werden. Eine klasse Doku dazu hat der ORF bereits im Jahr 2014 veröffentlicht. Unbedingt ansehen! FazitVon ökologischer Seite aus betrachtet, sollte aufgrund der Überfischung, der Konsum stark eingeschränkt werden. Besonders gefährdete Arten gehören definitv nicht auf den Speiseplan!Aus ernährungsphysiologischen Gründen kann Fisch verspeist werden, wenn da nicht die hohe Belastung an Schadstoffen, Medikamenten und Umweltgiften wäre.Aus ethischen Gründen kann auch hier mit einem ganz klaren NEIN geantwortet werden. Entscheidet man sich also gegen Fisch, (Was Vegan-Fitness-Lifestyle natürlich empfiehlt!), lassen sich die verschiedenen gesunden Bestandteile auch in anderen Nahrungsmitteln finden... ...So sind hochwertige Proteine und Fette auch in anderen Produkten zu finden. Etliche pflanzliche Nahrungsmittel enthalten ebenfalls essentielle Fette und wichtige Nährstoffe, Selen kommt beispielsweise in Nüssen vor und Jod findet man in großen Mengen in Algen. Einige Omega-3-Fettsäuren kommen, wie bereits erwähnt, natürlich in Pflanzenölen, speziell Leinöl vor. Diese können zwar nicht alle positiven Eigenschaften von tierischen Omega-3-Fettsäuren aufweisen, genügen jedoch, um den menschlichen Bedarf zu decken. Die verschiedenen B-Vitamine lassen sich in gewissen Mengen auch über verschiedenes Gemüse wie Spinat und Broccoli aufnehmen.Die Zufuhr von Vitamin D über die Nahrung ist ohnehin meistens viel zu gering. Deswegen wird vor allem in den Wintermonaten, wenn wenig Sonnenlicht auf unsere Haut kommt, ein Vitamin D3 Mundspray als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Da dieses über die Mundschleimhaut aufgenommen wird und somit sehr effektiv ist. Quellen:http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/ueberfischung/http://www.umweltanalytik.com/lexikon/ing3.htmhttps://de.wikipedia.org/wiki/Bisphenol-A-diglycidylether#Toxikologiehttps://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_10_fische/ue_2011_fisch_dioxinbelastung.htmhttp://www.t-online.de/lifestyle/gesundheit/ernaehrung/id_66183926/ernaehrung-das-sind-die-gesuendesten-fischarten-.html Hat dir der Artikel gefallen? Dann darfst du ihn gerne mit deinen Freunden teilen! Share0 Share +10 Tweet0 Pin0